Bruno Apitz: Buchenwald, Gebunden
Buchenwald
- Im Dickicht vom Ettersberg
- Herausgeber:
- Günter Jeschonnek
- Fotos:
- Christian Rothe
- Verlag:
- Hartmann Books, 04/2025
- Einband:
- Gebunden
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783960701255
- Artikelnummer:
- 12177823
- Umfang:
- 240 Seiten
- Gewicht:
- 1052 g
- Maße:
- 333 x 218 mm
- Stärke:
- 22 mm
- Erscheinungstermin:
- 30.4.2025
Klappentext
Zwischen 2017 und 2024 durchstreifte der in Leipzig lebende Fotograf Christian Rothe (*1986) mit seiner analogen Großbildkamera das riesige Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar. Ruinen, kaum noch erkennbare Fundamente, Treppen, Zäune, Wege bilden sich wie topographische Narben und Zeichen im undurchdringlichen Dickicht ab. Was ursprünglich tastend begann, wurde für Christian Rothe zu einer intensiven Spurensuche und Bestandsaufnahme der von der Natur überlagerten Zeitgeschichte. Die schwarz-weiß Fotografien werden durch literarische Passagen aus international bekannten und in viele Sprachen übersetzten Romanen ehemaliger KZ-Häftlinge ergänzt: Bruno Apitz Nackt unter Wölfen, Imre Kertész Roman eines Schicksallosen und Jorge Semprún Was für ein schöner Sonntag. Essays des Vorsitzenden des Weltkirchenrats Heinrich Bedford-Strohm, des Herausgebers Günter Jeschonnek und der Kuratorin Andrea Karle zur Bildsprache Christian Rothes sowie der Bedeutung heutiger Gedenk- und Erinnerungskultur, ergänzen die Auseinandersetzung mit dem Zivilisationsbruch und Terror des Nationalsozialismus in unmittelbarer Nähe der Stadt der großen deutschen Dichter und Denker. Das Buch erscheint im April 2025 anlässlich des achtzigsten Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald durch die verbliebenen Gefangenen und die US-Armee am 11. April 1945.
Biografie (Bruno Apitz)
Bruno Apitz wurde 1900 in Leipzig geboren. Er lernte den Beruf des Stempelschneiders und wurde 1917 wegen Antikriegspropaganda zu einem Jahr und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Später Schauspielunterricht und Schauspieler in Leipzig. 1927 Beginn der literarischen Arbeit (Roman, 2 Theaterstücke) und Eintritt in die KPD. Seit 1933 mehrfach Verurteilung und Haft (KZ in Colditz und Sachsenburg, Zuchthaus Waldheim), schließlich acht Jahre KZ Buchenwald bis zur Befreiung 1945. Danach arbeitete Apitz u. a. als Redakteur, als Verwaltungsdirektor der Städtischen Bühnen in Leipzig und als Dramaturg bei der DEFA. Ab 1955 war er freier Autor in Berlin. Er starb 1979.§Nach 1945 schrieb Apitz zunächst mehrere Hörspiele. 1955 begann er mit dem Roman "Nackt unter Wölfen", der 1959 erschien und mit einer Gesamtauflage von fast drei Millionen Exemplaren und Übersetzungen in etwa 30 Sprachen zum Welterfolg wurde. Der Roman wurde von Frank Beyer (u. a. mit Erwin Geschonneck) 1963 verfilmt.Biografie (Imre Kertész)
Imre Kertesz, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Er gilt seit dem späten Erfolg seines "Roman eines Schicksallosen" als einer der großen europäischen Schriftsteller. Die jahrelange Arbeit an diesem Roman, der 1975 in Ungarn erschien, finanzierte er durch Musicals und Unterhaltungsstücke. Er betätigte sich als Übersetzer von Freud, Nietzsche, Hofmannsthal, Canetti, Wittgenstein und anderen. 2000 erhielt er den "Welt"-Literaturpreis, 2002 den Nobelpreis für Literatur und 2004 den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten und den Corine - Internationaler Buchpreis 2004 für sein Lebenswerk. 2009 wurde Imre Kertesz mit dem Jean Améry-Preis für Essayistik geehrt, 2013 erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch. Imre Kertész lebt in Budapest und Berlin.Biografie (Jorge Semprún)
Jorge Semprún, geboren am 10.12.1923 in Madrid als eines von sieben Kindern des linksliberalen Juraprofessors José Maria Semprun. Seine früh verstorbene Mutter, Susana Maura, war die Schwester des ersten Innenministers der spanischen Republik, Miguel Maura. Aufgrund des spanischen Bürgerkriegs zog José Maria Semprun im September 1936 mit seiner zweiten Frau und den Kindern nach Paris. Dort, an der Sorbonne, studierte Jorge Semprun nach der Rückkehr von einem längeren Aufenthalt in Den Haag Philosophie und schloss sich 1941 unter dem Decknamen 'Gérard' der kommunistischen Résistance an ('Francs-Tireurs et Partisans'). 1943 wurde Jorge Seprun von der Gestapo festgenommen und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Nach der Befreiung am 12. April 1945 wählte er erneut Paris als seinen Wohnort. Als Mitglied der spanischen Exil-KP begann er 1953, den Widerstand gegen das Franco-Regime zu koordinieren, und von 1957-62 wirkte er am Aufbau einer kommunistischen Untergrundorganisation in Spanien mit. Wegen seiner Kritik am Stalinismus schloss die Kommunistische Partei ihn 1964 aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Jorge Semprun bereits zu schreiben begonnen. Der spanische Ministerpräsident Felipe Gonzales Marquez ernannte ihn 1988 zum Kultusminister, aber schon nach drei Jahren zog Jorge Semprun sich wieder aus der Politik zurück. 1994 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. 2011 verstarb Jorge Semprún.Anmerkungen:
