Chaim Noll: Die Stille am Morgen nach dem Krieg, Flexibler Einband

Klappentext

Gegen zwei Uhr morgens wurden wir von der Sirene geweckt, standen rasch auf und liefen, so schnell es ging, die Treppe hinunter, in den bombensicheren Raum im Souterrain. Wir waren zu müde, uns aufzuregen. Der nervtötende Ton der Sirene schien die Gedanken zu lähmen, sogar die Gefühle. Es war nicht das erste Mal. Zunächst kamen gelegentlich Geschosse von dort, dann wurden es mehr. Ein halbes Dutzend Raketen auf einmal. Das Aufstehen in der Nacht ging nicht ganz so schnell, wie es sollte. Es gab einen Augenblick, da blieb ich auf der Bettkante sitzen, mitten in der Bewegung. Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf: Das gibt es nicht. Es darf nicht sein. Wir haben Frieden. Es kann nicht sein, dass ich hier sitze, von einer Rakete bedroht.