Baukulturführer 145 - Littmann-Bau und Haus der Architektur: Revisited, München, Geheftet
Baukulturführer 145 - Littmann-Bau und Haus der Architektur: Revisited, München
- Bayerische Architektenkammer
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Herausgeber:
- Nicolette Baumeister
- Verlag:
- Koch-Schmidt-Wilhelm GbR, 05/2025
- Einband:
- Geheftet
- Sprache:
- Deutsch, Englisch
- ISBN-13:
- 9783948137922
- Artikelnummer:
- 12306866
- Umfang:
- 48 Seiten
- Erscheinungstermin:
- 16.5.2025
Klappentext
Das Schlösschen Ein paar Schritte nur vom Hubertusbrunnen entfernt, noch zwei Kilometer Luftlinie bis zum Schloss Nymphenburg, die barocke Dreiflügelanlage dank dem Schlosskanal städtebaulich und energetisch wiewohl zum Greifen nah, ließ sich Kommerzienrat und Fassholzfabrikant Jakob Kornmann 1924 sein eigenes Nymphenburg-Schlösschen aufs Grundstück stellen. Heilmann & Littmann, eines der führenden Planungs- und Bauunternehmen der Weimarer Republik, griff tief in die neobarocke Trickkiste und errichtete dem Großindustriellen eine symmetrische Anlage mit viel Schwerkraft und Gedöns.
Vom Traumhaus zum Kammertraum Nicht nur heute führen Traumhausbaustellen mitunter zur Scheidung, auch damals schon gingen Ehen in die Brüche. Der Bauherr selbst überließ das Haus seiner Frau Barbara und seinen drei Töchtern Anny, Elli und Katharina, wenig später wurde es an den Gastronomen Johann Panzer weiterverkauft. Im Zweiten Weltkrieg beherbergte das sogenannte Postschlösschen die Deutsche Reichspost und das Amt für Wellenausbreitung, danach wurde der Bau als Arztpraxis und Hospiz genutzt, in den 1980er-Jahren schließlich als abgerockter WG-Palast für Studierende. Und heute? Willkommen in der Geschäftsstelle der Bayerischen Architektenkammer!
Teppich mit Blumenmuster Neobarocke Vorfahrten für Pferdekutschen und motorisierte Limousinen aus den benachbarten BMW-Werken, das war gestern. Also weg mit den Parkplätzen, meinte der im Juni 2021 gewählte Vorstand der Bayerischen Architektenkammer, und auch weg mit der protzigen Rosenpracht einer liechtensteinischen Privatbank und her mit einem Vorplatz, der einer Standesvertretung würdig und einer neuen vegetativen Betrachtung angemessen ist. Realgrün Landschaftsarchitekten definierten - auf Basis ihres bis dato unvollendeten Wettbewerbsbeitrags - drei abstrakte Freiraumzimmer und möblierten diese mit Stühlen, Sonnenschirmen und einem bloß scheinbar toten Schotterteppich, der im Frühjahr von sprießenden Tulpen und Krokussen durchbrochen wird. An den Flanken wurden Fahrrad-Stellplätze, Ladestationen für E-Bikes sowie zwei barrierefreie Parkplätze eingerichtet.
Sechs Jahre bis zur Neutralität Die Kammer ist ein neutraler und überparteilicher Apparat, denn ihre ureigentliche Aufgabe ist es, für die eigenen Mitglieder, für die Zunft der Architektinnen und Innenarchitekten, der Stadtplanerinnen und Landschaftsarchitekten einzustehen und in der Welt da draußen die Stimme zu erheben. Und jetzt wird sie, um auch dem Klima gute Dienste zu erweisen, noch eine Spur neutraler: Bis 2031, hat sich die Bayerische Architektenkammer vorgenommen, sollen die Kohlendioxid-Emissionen auf bilanziell Null reduziert werden. Zusätzlich zur bereits installierten PV-Anlage am Dach wurden die beiden Immobilien alt und neu an die Fernwärme der Stadtwerke angeschlossen. Hinzu kommen reduzierte Raumtemperaturen im Winter, Ladestationen für E-Autos sowie zwei E-Bikes für Dienstfahrten zwischen A und B.
Anmerkungen:
