Anton Samoschkoff: Doktor Dabelow, Gebunden

Klappentext

Ein Roman über Heimat, Verrat und die Grenzen der Moral: Klaus Dabelow, einst Arzt, dann gescheiterter Schauspieler, steht mit sechzig Jahren vor den Trümmern seiner Existenz. Vom Gesundheitssystem in die Sozialhilfe, von der Bühne in ein baufälliges Gutshaus - sein Leben ist eine Kette verpasster Chancen und falscher Entscheidungen. In einem letzten Versuch, Wurzeln zu schlagen, renoviert er mit seiner Ehefrau ein verfallenes Haus auf einem alten Gut. Doch was als Neuanfang gedacht war, wird bald zum moralischen Schlachtfeld: Dabelow führt ein Doppelleben zwischen West und Ost, zwischen zwei Familien, zwischen bürgerlicher Fassade und innerem Zerfall. Als der Gutsherr zahlungsunfähig wird und der Verkauf des Anwesens droht, sieht Dabelow seine Träume erneut zerplatzen. In seiner Verzweiflung lässt er sich auf einen gefährlichen Pakt ein: Er gewährt einem untergetauchten Rechtsradikalen Unterschlupf, der einen Anschlag auf ein nahegelegenes Migrantencamp plant. Dabelow schweigt - in der Hoffnung, dass der Verkauf des Gutes scheitert und er bleiben kann. Doch die Ereignisse überschlagen sich, als seine Tochter aus erster Ehe schwer erkrankt und seine aktuelle Frau ihn verlässt. Zwischen familiären Verpflichtungen im Osten, den Konsequenzen seines Schweigens und der drohenden Obdachlosigkeit gefangen, trifft Dabelow eine folgenschwere Entscheidung.

Diese beklemmende Studie eines moralischen Abstiegs wirft unbequeme Fragen auf: Wie weit ist ein Mensch bereit zu gehen, um ein Stück Heimat zu bewahren? Und zu welchem Preis?

'Ein verstörender Blick auf die Schattenseiten der Migration und die Abgründe der menschlichen Seele. Kein Roman für schwache Nerven, aber eine notwendige Warnung.'