Wolfgang Hohlbein: Die Templerin
Die Templerin
Buch
- Roman
- Heyne, 11/2000
- Einband: Kartoniert / Broschiert, ,
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783453177383
- Bestellnummer: 3253551
- Umfang: 384 Seiten
- Auflage: 17. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2008
- Gewicht: 312 g
- Maße: 189 x 118 mm
- Stärke: 27 mm
- Erscheinungstermin: 1.11.2000
- Serie: Die Templerin
Kurzbeschreibung
Friesland im 12. Jahrhundert. Robin ist fünfzehn Jahre alt, als Fremde ihr Dorf überfallen und die Bewohner niedermetzeln. Als einzige Überlebende des Massakers befindet sie sich nun in höchster Gefahr, denn sie hat die Mörder erkannt. Als Knappe getarnt, findet sie Zuflucht im Orden der Templer. Sie lebt sich schnell ein und verblüfft die Ordensbrüder mit ihrem Wissensdurst, ihrem Mut und ihrer Unerschrockenheit. Aber schon nach kurzer Zeit gerät sie erneut in Gefahr...Klappentext
Friesland im 12. Jahrhundert: Robin ist noch ein junges Mädchen, als Fremde ihr Dorf überfallen und ihre Mutter töten. Man verdächtigt die Tempelritter, doch Robin kennt die Wahrheit. Sie sucht Zuflucht vor den wirklichen Mördern bei den Templern und beginnt ihr eigenes, geheimnisvolles Schicksal zu begreifen.Auszüge aus dem Buch
Robins Welt war klein. Ausgehend von dem Dorf, in dem sie geboren und aufgewachsen war, ma sie weniger als einen Tagesmarsch in jede Richtung und im Norden sogar noch sehr viel weniger, denn dort h rte die Welt gewisserma n auf. Wenn man zwei Stunden in scharfem Tempo in diese Richtung marschierte, erreichte man die D nen, niedrig, unregelm g und von k lichen Flecken borstigen Gr ns bewachsen, und wenn man sie berquerte und sich dem Wind stellte, der selbst im Sommer manchmal eisig war, dann sah man das Meer: eine unendliche, manchmal blaue, zumeist aber schmutzig graue nis, die nirgendwo anfing und nirgendwo endete.Im Westen f hrte der Weg schon weiter. Brach man um die Osterzeit bei Sonnenaufgang auf, so erreichte man am sp n Nachmittag den Fluss. Er war nicht sehr breit, aber tief und rei nd. Die Bewohner des Dorfes auf der anderen Uferseite lagen mit denen aus Robins Dorf im Streit, was in gewisser Weise ungemein praktisch war: So kam niemand in Versuchung, den Fluss zu berqueren und dabei das Risiko einzugehen, in null Komma nichts zu ertrinken. Im S den und Osten schlie ich erhoben sich dicht bewaldete H gel, durch die nur eine einzige, schmale und meist verschlammte Stra f hrte. Ger chten zufolge wurden sie mitunter von Wegelagerern und wilden Tieren heimgesucht, aber Robin vermutete, dass diese Gr lm hen ma os bertrieben waren. erpr fen konnte sie das allerdings nicht: Niemand aus ihrem Dorf hatte diese Stra je benutzt; jedenfalls nicht, solange sie sich zur ckerinnern konnte.
Robin verdankte ihren etwas ungew hnlichen Namen ihrem Vater. Er war Engl er - vielleicht auch Schotte, so genau hatte sie diesen Unterschied nie begriffen - und hatte nur einen einzigen Winter in ihrem Dorf verbracht. Zusammen mit einer Hand voll Kameraden war er eines Morgens vor f nfzehn Jahren pl tzlich aus dem Wald getorkelt. Dem halben Dutzend zerlumpter, blut berstr mter, aber auch schwer bewaffneter Gestalten erging es ganz offensichtlich nicht viel besser als ein paar Hasen bei einer Treibjagd: Sie waren vollkommen am Ende ihrer Kr e und sahen so gehetzt aus, als ob sie schon das Hufgetrappel der Verfolgermeute h ren w rden.
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt und die Dorfbewohner begriffen hatten, dass ihnen von den fremden Soldaten zumindest keine unmittelbare Gefahr drohte, hatten es sich die Fremden unter der gro n Linde auf dem Dorfplatz einigerma n gem tlich gemacht, ihre Wunden versorgt, etwas getrunken und gegessen und w enddessen begonnen, ihre Geschichte zu erz en. Sie geh rten zu einem Heer, das sich auf dem Weg ins Heilige Land befand und nicht weit vom Dorf entfernt vorbeigezogen war. W end eines pl tzlichen Schneesturms - so erz ten sie wenigstens - waren sie vom Haupttross getrennt worden, und kaum hatte sich das Wetter gebessert, da waren sie in einen Hinterhalt geraten, dem sie nur mit knapper M he entkommen konnten. Nun war ihr Heer fort und sie hatten keine andere Wahl, als auf das Fr hjahr zu warten, um sich dann auf eigene Faust auf den Weg ins Land des Heilands zu machen.
Das war jedenfalls die Geschichte gewesen, die sie erz ten. Niemand im Dorf hatte sie wirklich geglaubt. Wahrscheinlicher war wohl, dass es das Heer, von dem sie gesprochen hatten, zwar gab, sie selbst aber nichts anderes als Deserteure waren. Aber welcher der einfachen Bauern und Fischer h e schon den Mut gehabt, das einem halben Dutzend schwer bewaffneter Soldaten ins Gesicht zu sagen?
Dabei h en sie es vermutlich ohne gro Gefahr gekonnt. Die Leute im Dorf sprachen selten ber den Winter, in dem die englischen Soldaten da gewesen waren. Aber wenn sie es taten, dann war in ihren Stimmen keine Bitterkeit oder gar Zorn, sondern vielmehr ein Ton, als spr e man ber liebe alte Freunde, die man gerne einmal wiedersehen w rde. Robin hatte nicht erfahren, was sich in jenem Winter vor f nfzehn Jahren wirklich zugetragen hatte, aber als die Schneeschmelze einsetzte und die Soldaten wieder abzogen, waren sie und viele
Biografie
Wolfgang Hohlbein, geb. 1953 in Weimar geboren, ist der meistgelesene und erfolgreichste deutschsprachige Fantasy-Autor. Seine Bücher decken die ganze Palette der Unterhaltungsliteratur ab von Kinder- und Jugendbüchern über Romane und Drehbücher zu Filmen, von Fantasy über Sciencefiction bis hin zum Horror. Der Durchbruch gelang ihm 1982 mit dem Jugendbuch 'Märchenmond', für das er mit dem Fantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet wurde. 1993 schaffte er mit seinem phantastischen Thriller 'Das Druidentor' im Hardcover für Erwachsene den Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste. Die Auflagen seiner Bücher gehen in die Millionen und immer noch wird seine Fangemeinde Tag für Tag größer. Der passionierte Motorradfahrer und Zinnfigurensammler lebt zusammen mit seiner Frau und Co-Autorin Heike, seinen Kindern und zahlreichen Hunden und Katzen am Niederrhein.Anmerkungen:
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