Ralf Klausnitzer: Poesie und Konspiration, Gebunden
Poesie und Konspiration
- Beziehungssinn und Zeichenökonomie von Verschwörungsszenarien in Publizistik, Literatur und Wissenschaft 1750-1850
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Verlag:
- De Gruyter, 11/2007
- Einband:
- Gebunden, HC runder Rücken kaschiert
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783110200393
- Artikelnummer:
- 7612695
- Umfang:
- 680 Seiten
- Nummer der Auflage:
- 07001
- Ausgabe:
- Reprint 2011
- Copyright-Jahr:
- 2007
- Gewicht:
- 1165 g
- Maße:
- 236 x 161 mm
- Stärke:
- 43 mm
- Erscheinungstermin:
- 20.11.2007
Beschreibung
Verschwörungstheorien faszinieren: Schon im 17. Jahrhundert zirkulieren Vorstellungen vom vermeintlich omnipotenten Jesuitenorden und seinen globalen Unternehmungen. Die Publizistik des 18. Jahrhunderts observiert die zahlreichen Arkangesellschaften und fahndet nach dem geheimen Gang menschlicher Machinationen. Unbekannte Obere sind im Zeitalter der Aufklärung scheinbar omnipräsent; verlarvt und mit unsichtbarem Gift lenken sie die schlechten Geschicke oder planen den Umsturz der bestehenden Ordnung. Die vorliegende Untersuchung rekonstruiert erstmals umfassend und auf breiter Materialbasis die literarische Ausgestaltung von Verschwörungsszenarien zwischen 1750 und 1850.Klappentext
Verschwörungstheorien faszinieren. Schon im 17. Jahrhundert zirkulieren Darstellungen des vermeintlich omnipotenten Jesuitenordens und seiner globalen Unternehmungen. Die Publizistik des 18. Jahrhunderts observiert die zahlreichen Arkangesellschaften und fahndet nach dem geheimen Gang menschlicher Machinationen. ¿Unbekannte Obere¿ sind in den Zeitschriften der Aufklärung scheinbar omnipräsent; sie lenken die schlechten Geschicke oder planen den Umsturz der bestehenden Ordnung. Zugleich inspirieren konspirationistische Projektionen eine neuartige, von didaktischen und religiösen Zwecken emanzipierte Literatur: Friedrich Schillers erfolgreicher Fortsetzungsroman Der Geisterseherentdeckt das Faszinationspotential des mehrfach dimensionierten Scheins und modelliert am Beispiel des von Verschwörern manipulierten Individuums das brisante Problem von Selbst- und Fremdbestimmung. Goethes ¿Bildungsroman¿ Wilhelm Meisters Lehrjahre verweist mit dem Textelement der Turmgesellschaft subtil auf Praktiken des Illuminatenordens und exponiert die ¿geheime Lenkung¿ zu einem zentralen Handlungselement. Karl Gutzkows 1850 / 51 veröffentlichter ¿Feuilleton-Roman¿ Die Ritter vom Geiste schildert die Überwindung von Verschwörungsphantasien und führt zugleich jene ¿Gespenster des Communismus¿ in die Literatur ein, die im Manifest der Kommunistischen Partei von Karl Marx und Friedrich Engels zwei Jahre zuvor theoretisch behandelt wurden. Die Geschichte konspirationistischer Vorstellungen ist ein brisantes, in seinen Untergründen und Verzweigungen jedoch erst punktuell erforschtes Kapitel der deutschen und europäischen Kulturgeschichte. Die vorliegende Untersuchung rekonstruiert erstmals umfassend und auf breiter Materialbasis die interne Ausgestaltung von Verschwörungsszenarien zwischen 1750 und 1850.
Biografie
Ralf Klausnitzer, geboren 1967, Studium der Philosophie und der deutschen Literaturwissenschaft in Rostow/Don und Berlin; Promotion 1998 mit einer Arbeit zur Rezeption der Romantik im Dritten Reich; seit 1999 wissenschaftlicher Assistent an der Humboldt-Universität zu Berlin.Anmerkungen:
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