Peter Dudek: Jugend als Objekt der Wissenschaften
Jugend als Objekt der Wissenschaften
Buch
- Geschichte der Jugendforschung in Deutschland und Österreich 1890¿1933
- VS Verlag für Sozialwissenschaften, 01/1990
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783531121420
- Bestellnummer: 2596076
- Umfang: 444 Seiten
- Sonstiges: 10 SW-Abb.,
- Auflage: 1990
- Copyright-Jahr: 1990
- Gewicht: 630 g
- Maße: 227 x 155 mm
- Stärke: 23 mm
- Erscheinungstermin: 1.1.1990
Beschreibung
Das Buch untersucht auf breiter Materialbasis die Entstehung und Entwicklung der Jugendforschung innerhalb und außerhalb der Universitäten seit der Jahrhundertwende. Analysiert werden die wichtigsten Theorien und Theoretiker, die Etablierung des Jugenddiskurses in Fachzeitschriften, Vereinen, an den Universitäten in Forschung und Lehre. Der Band leistet einen Beitrag zur Jugendforschung wie zur Wissenschaftsgeschichte von Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Psychoanalyse.Inhaltsangabe
I. Einleitung.- II. Geschichte der Jugend und Geschichte der Jugendforschung.- 1. Konjunkturen.- 2. Anmerkungen zur Historisierung des Jugendphänomens.- 3. Das Problem der Zäsur.- 4. Das Problem der Zäsur historiographisch.- 5. Jugendkunde Jugendforschung.- 6. Sozialpädagogisch-soziologische Jugendkunde.- 7. Quellen- und Auswahlproblematik.- 8. Ausblicke.- III. Die Entdeckung der Jugend: Hintergründe und Entstehungsmilieus.- 1. Sozialgeschichtliche Hintergründe.- 2. Jugendliteratur und Jugendstil.- 3. Jugendbewegung(en).- 4. Die Entstehungsmilieus der Jugendkunde.- 4.1. Schulkritik und Schulreform.- 4.2. Medizin, Jugendpsychiatrie, Heilpädagogik, Rechtssystem.- 4.3. Jugendpflege zwischen Staat und Kirche.- 4.4. Das Beispiel Hamburg: Walther Classen und Clemens Schultz.- IV. Aspekte der Institutionalisierung der Jugendforschung 1890 1916.- 1. Anfänge einer kommunikativen und organisatorischen Infrastruktur.- 1.1. Lehrerbewegung und Institutsgründungen.- 1.2. Der Bund für Schulreform.- 1.3. Der Kongreß für Kinderforschung und Jugendfürsorge 1906.- 1.4. Zeitschriften und monographische Sammlungen.- 2. Die deutsche Entwicklung im internationalen Kontext.- V. Aspekte der Institutionalisierung der Jugendforschung 1916 1933.- 1. Jugendkunde als Kulturforderung .- 2. Die Hochburgen.- 2.1. Das Psychologische Institut unter William Stern in Hamburg.- 2.2. Das Psychologische Institut unter Karl und Charlotte Bühler in Wien.- 3. Zeitschriften und monographische Sammlungen.- 4. Lehrbares Wissen: Jugend als Gegenstand universitärer Veranstaltungen.- 5. Lehrstühle für Jugendforschung.- VI. Methoden, Theorien und Themen der Jugendforschung bis 1933.- 1. Naturwissenschaft oder Geisteswissenschaft.- 2. Methoden und Quellen der Jugendforschung.- 3. Themen und Themenkonjunkturen.- 4. Mädchen als Thema der Jugendforschung.- VII. Ausdifferenzierung von Wissensstrukturen und Theoriekonzepten 1916 1933.- 1. Die Hamburger Jugendforschung unter William Stern.- 2. Die Wiener Jugendforschung unter Charlotte Bühler.- 3. Geisteswissenschaftliche Jugendpsychologie: Eduard Spranger und die Folgen.- 4. Vermittlungsversuche: Otto Tumlirz und das Plädoyer für eine charakterologische Erlebnispsychologie.- 5. Aloys Fischer jenseits der theoretischen Schulen.- 6. Pädagogische Jugendkunde.- 7. Sozialpädagogisch-soziologische Jugendforschung.- VIII. Die Außenseiter: Jugendkulturbewegung / Jugendforschung/ Psychoanalyse: Das Beispiel Siegfried Bernfeld.- 1. Einleitung.- 2. Biographische Annotationen im Kontext der Jugendkulturbewegung.- 2.1. Bernfeld, der Anfang und die Jugendkulturbewegung.- 2.2. Biographische Streiflichter.- 3. Versuche über den Jugendbegriff und die Institutionalisierung der Jugendforschung.- 3.1. Über den Begriff von Jugend.- 3.2. Institutionalisierungsversuche.- 4. Bemfelds theoretische Versuche über Pubertät.- 5. Zu Bernfelds empirischen Arbeiten.- 6. Fazit.- 7. Psychoanalytische Jugendkunde und ihre Gegner.- IX. Statt eines Fazits: Ein Ausblick.- Quellen- und Literaturverzeichnis.- Kurzbiographien.- Personenregister.Klappentext
"Gute Jugend glaubt, daß sie Flügel habe und daß alles Rechte auf ihre herbrausende Ankunft warte, ja erst durch sie gebildet, mindestens durch sie befreit werde. Mit der Pubertät beginnt das Geheimnis der Frauen, das Geheimnis des Lebens, das Geheimnis der Wissenschaft; wie viele unerforschte Regale sieht die lesende Jugend vor sich glänzen. " EmstBloch Es mag dahingestellt sein, ob Ernst Blochs Bild der Jugend als des Noch-Nicht-Be wußten, Jugend als Anderssein, Bessersein, Schönersein, jemals der Realität ent sprach, ob es Fiktion oder Projektion war, die ihn dazu anleiteten, diese Zeilen in sein ,,Prinzip Hoffnung" aufzunehmen. Sie sollen jedoch daran erinnern, daß zwi schen den Bedingungen des Aufwachsens Jugendlicher und den Bildern über Ju gend, die diese selbst oder die Erwachsenen (in pädagogischer Absicht) von ihnen erzeugten, ein Unterschied besteht, den Jugendforschung aufklären wollte und an dem sie zugleich mitwirkte. Dem will die folgende Studie nachgehen. Heinz-Hermann Krüger schrieb im kürzlich erschienenen Handbuch der Ju gendforschung: ,,Eine Geschichte der Jugendforschung im 20. Jahrhundert zu schreiben, wäre ein wahrhaft enzyklopädisches Unternehmen" (Krüger 1988, S. 13). Dem kann ich nur zustimmen. Die folgende Studie ist ein Versuch, eine solche Geschichte der Jugendforschung zu schreiben. Freilich wäre es vermessen, ihn als die Geschichte der Jugendforschung zu bezeichnen. Das übersteigt die Arbeitskraft eines einzelnen. Der kundige Leser wird schnell merken, wo, nicht nur um den Umfang zu beschränken, Auslassungen vorgenommen wurden, wo ich mich auf Andeutungen und Hinweise beschränkt habe.Anmerkungen:
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