Nils Wiesner: Kilimandscharo - Aufs weiße Dach Afrikas
Kilimandscharo - Aufs weiße Dach Afrikas
Buch
- Gespensterbäume, Zuckerbüsche in Tansania, ein Halt auf Sansibar
- Interconnections Verlag, 05/2014
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783860401965
- Bestellnummer: 3562781
- Umfang: 162 Seiten
- Sonstiges: 30 schwarz-weiße Fotos
- Nummer der Auflage: 22003
- Auflage: 3., verbesserte Auflage 2022
- Copyright-Jahr: 2014
- Gewicht: 244 g
- Maße: 211 x 146 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 15.3.2023
- Serie: Reisetops - Band 13
Kurzbeschreibung
Der Autor berichtet mit Liebe zum Detail von seiner Wanderung auf den Kilimandscharo - von der ersten Planung über die unverzichtbaren Reisevorbereitungen bis hin zu seinen Erlebnissen auf dem Berg. An die erfolgreiche Gipfelbesteigung schließt sich die Schilderung eines darauf folgenden Sansibaraufenthaltes an.Beschreibung
Eine Wanderung auf den höchsten Berg AfrikasInhaltsangabe
ZahlenspieleHinkommen
Vorbereitungen
Die Reise beginnt
Ankunft in Tansania
Hochkommen
Erste Etappe: Vom Marangu-Gate zur Mandara-Hütte
Zweite Etappe: Von der Mandara- zur Horombohütte
Akklimatisation: Zum Zebra-Rock und zurück
Dritte Etappe: Von der Horombo- zur School-Hütte
Vierte Etappe: Der Gipfelsturm
Runterkommen
Immer noch vierte Etappe: Zurück zur Horombo-Hütte
Fünfte Etappe: Von der Horombo-Hütte zum Marangu-Gate und weiter nach Arusha
Ab an die Zanzi-Bar
Von Arusha nach Sansibar
Das Karafuu Hotel Beach Resort
Stone-Town
Nach Hause
Nachwort
Klappentext
Den Kilimandscharo zu bezwingen, bedeutet nicht nur, den höchsten freistehenden Berg der Erde zu besteigen. Die Tour gleicht einer Reise um die halbe Welt. Man startet im heißen Äquatorialafrika, durchquert Farmland, das bis an dichten Regenwald heranreicht. Die Wanderung durch diesen Wald aus riesigen Bäumen voller Flechten und nassem Moos gleicht einem Abenteuer im Märchenwald. Anschließend erwarten den Wanderer weite Ausblicke über eine Hochmoor- und Heidelandschaft, später eine vulkanische Steinwüste und zu guter Letzt erreicht er das "ewige" Eis. Wer es tatsächlich noch sehen will, sollte nicht allzu lange zögern. Die Gletscher auf dem Dach von Afrika gehen seit Jahren zurück. Bald wird der "Weiße Berg" nicht mehr weiß sein und der Schnee am Äquator Geschichte.Diese Reise durch sämtliche Vegetationszonen ist nicht nur Bergsteigern vorbehalten, sondern auch machbar für normale Wanderer. Man sollte allerdings Ausdauer und eine gute Kondition mitbringen, vor allem aber gesunden Respekt vor dem Berg!
Der Aufstieg dauert mehrere Tage. Je langsamer man aufsteigt, um so größer ist die Chance, für die Quälerei des eigentlichen Aufstiegs auch belohnt zu werden.
Der Gipfelsturm beginnt mitten in der Nacht, wenn der Berg gefroren ist, und man in dem Gletschergeröll einigermaßen trittsicher vorankommt. Ameisenstraßengleich windet sich der Pfad den Berg hinauf, ausgetreten von Karawanen stirnlampenbestückter Wanderer, die alle zum Sonnenaufgang den Kraterrand erreichen wollen, wenn das Umland bestenfalls von einem strahlenden Mond beschienen wird, dessen silbernes Licht mit den orangeroten Strahlen der aufgehenden Sonne über dem weißblauen Gletschereis spielt.
Wer es bis auf den Gipfel schafft, der ringt nicht nur mit der Atemlosigkeit, sondern vor allem mit seiner eigenen Ergriffenheit. Für etliche wird es nicht nur das Höchste, sondern auch das Größte sein, was sie jemals erwandern.
Auszüge aus dem Buch
HochkommenAm Äquator geht die Sonne immer um 6 Uhr auf. Ich hatte wunderbar geschlafen, Augen zu, Licht aus, Licht an, Augen auf, und schon war die Nacht vorbei gewesen. Ich war viel zu unternehmungshungrig, um irgendeine helle Stunde des Tages zu verpassen! Konstantin und ich hatten in einem Nebengebäude im Hotelgarten genächtigt. Nun wurden wir von bunten, lauten und vor allem zahlreichen Vögeln geweckt, weit bevor wir eigentlich das letzte weiche Nest vor dem Aufstieg verlassen wollten. Zeit für eine Gang durch den Hotelgarten. Auch dort gab es diese kleinen, schwarzen Moshi-Termiten, und ich sah eine so große Schnecke wie niemals zuvor. Sie hatte die Form eine Weinbergschnecke, aber das Haus hatte die Größe einer Pampelmuse!
Pünktlich um sieben Uhr saßen wir alle am Frühstückstisch. Bis auf Martin. Und keiner von uns konnte ihn wecken, denn keiner kannte sein Zimmer! Da wir den ganzen gestrigen Nachmittag und Abend und in unterbewussten Gedanken sicherlich auch die gesamte Nacht lang nur damit beschäftigt gewesen waren, unseren Packsack zu packen, hatte sich keiner ernsthaft darum gekümmert, wo die anderen wohnten. Besorgnis kam auf! Hauser anrufen, dass die Martin anriefen, weil sie vielleicht die Handynummer von ihm hatten? Es war Montag früh um Fünf in Deutschland! Niemand würde uns weiterhelfen.
Die Bedienung kam und nahm die Bestellung auf. Erst mussten wir darum bitten, dass man uns den Toast auch toastete. Das schien dort nicht üblich zu sein, aber Brotscheiben, die wie frischgestorben aussahen, wollten wir alle nicht freiwillig herunterwürgen. Man konnte auch gebratene Eier bestellen. Und auch Würste, diese ebenfalls gebraten. Aber irgendwie mussten wir sehr tief schürfen, um an diese Erkenntnisse zu gelangen, und bei jeder Bestellung, Unterbestellung, Sub-Unterbestellung, Anfrage, nachdrücklichen Anfrage, nahm die Kellnerin dann den selben Weg: weg von unserem Tisch, hinüber ins Restaurant, von dort quer durch den Innenhof am Swimmingpool vorbei bis auf eine Anhöhe, die wir fast nur noch mit dem Fernglas ausmachen konnten, zu einem strohdachgeschützten Grill. Pole-Pole! Das ist Swahili und bedeutet Langsam, langsam! Das ist in den Tropen sicherlich eine Überlebensstrategie, aber als das Rührei, und später auch noch die Bratwüste am Tisch eintrafen, waren sie längst wieder lau. Kalt geht dort nicht, nicht mal morgens um Sieben!
Irgendwann zwischen scrambled eggs und fried sausages kam dann auch Martin vollkommen pole-pole an unseren Tisch. Freute sich, schaufelte ohne jegliche Verzögerung Eier und Würste auf seinen Frühstücksteller und war mit dem Essen zu genau der selben Zeit fertig wie der Rest der Mannschaft.
Die Fahrer waren dieses Mal pünktlich. Wir verstauten unsere Packsäcke, von denen keiner mehr als 10 kg wog, unsere Tagesrucksäcke, von denen jeder gefühlte 20 kg wog, und unsere immer noch ansehnlich gefüllten Reisetaschen, die in irgendeinem finsteren Raum auf unsere Rückkehr warten würden. Wir verteilten uns auf die beiden Autos, sagten dem Hotel Lebewohl und schaukelten über die krokodilartige Zebrastreifenbuckelpiste von Moshi über Marangu bis ans Nationalparktor. ...
Biografie
Nils Wiesner, geb. 1962, geboren in Ueckermünde in Vorpommern, ging nach der Erweiterten Oberschule 1980 nach Merseburg, um dort an den Spezialklassen für Chemie" das Abitur unter Hochschulbedingungen abzulegen. Damit war der akademische Weg vorgezeichnet. Nach einem 18-monatigen unfreiwilligen Aufenthalt bei der Bereitschaftspolizei in Neustrelitz folgte 1982 ein Chemiestudium in Merseburg. Da sich die Interessen verschoben, brach der Autor das Studium nach sechs Semestern ab, holte die Ausbildung zum Chemiefacharbeiter nach und ist seitdem in der chemischen Industrie in Leuna tätig.§Niels Wiesner ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.Anmerkungen:
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