Manfred Kleine-Hartlage: Das Dschihadsystem - Wie der Islam funktioniert
Das Dschihadsystem - Wie der Islam funktioniert
Buch
- Wie der Islam funktioniert
- Resch-Verlag, 07/2010
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783935197960
- Bestellnummer: 2263846
- Umfang: 292 Seiten
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 440 g
- Maße: 210 x 138 mm
- Stärke: 30 mm
- Erscheinungstermin: 15.7.2010
- Serie: Politik, Recht, Wirtschaft und Gesellschaft
Beschreibung
Das Verhältnis der westlichen zur islamischen Welt ist seit Jahren Gegenstand leidenschaftlicher Debatten - nicht nur unter außenpolitischen Gesichtspunkten, sondern auch in Bezug zu den muslimischen Parallelgesellschaften in europäischen Ländern.Doch diese Debatten werden in Begriffen geführt, die zur Beschreibung westlicher Gesellschaften entwickelt wurden und am Selbstverständnis des Islam vorbei-gehen - denn der Islam versteht sich als ein umfassendes, alle Lebensbereiche durchdringendes Normen- und Wertesystem und nicht als eine den individuellen Glauben prägende Religion - so der Berliner Sozialwissenschaftler Manfred Kleine-Hartlage.
Wer in eine beliebige Gesellschaft hinein sozialisiert wird, übernimmt von Kindesbeinen an eine Reihe von unbewussten Vor-Annahmen über Recht und Wahrheit, Geschichte, Ethik und Moral, die, weil sie eben unbewusst sind, ein System kultureller Selbstverständlichkeiten darstellen, die die Kollektivmentalität der Gesellschaftsmitglieder prägen. Diese Mentalitäten müssen nicht per se inkompatibel sein, aber im westlich-islamischen Verhältnis (dies die These von Kleine-Hartlage) sind sie es.
Seine außerordentlich vielschichtige und differenzierte Argumentation führt zu dem Ergebnis, dass die Konsolidierung, und vor allem die Verbreitung des Islam auf Kosten nichtmuslimischer Gesellschaften. der Leitgedanke des islamischen Normen- und Wertesystems ist; erst von diesem Leitgedanken her werden die im Westen als besonders anstößig empfundenen islamischen Normen verständlich: etwa die feindselige Abgrenzung gegenüber Nichtmuslimen, deren militante Verunglimpfung, der Aufruf zum Kampf und zum Selbstopfer für Allah, das Apostasieverbot für Muslime, die systematische Kontrolle der weiblichen Sexualität, die sich als roter Faden durch den gesamten Koran ziehen. Nicht die einzelne Norm, sondern ihr innerer Zusammenhang macht den Islam zum Dschihadsystem.
Der Islam trifft in zentralen Punkten - beim Menschenbild, bei der Beziehung des Menschen zu Gott, bei den Normen über Gewalt und Tötung, nicht zuletzt auch in seinem Wahrheitsverständnis - Wertentscheidungen, die denen des Christentums diametral entgegengesetzt sind und die muslimischen Gesellschaften dazu befähigen, ja zwingen, nichtmuslimische zu verdrängen.
Kleine-Hartlage untermauert diesen zunächst theoretischen Befund, indem er die Mechanismen analysiert, die zur Islamisierung Nordafrikas, Kleinasiens und des Nahen Ostens führten. Die politische Herrschaft von Muslimen über Nichtmuslime ging der Islamisierung stets voran. Die Muslime konnten dann die sozialen Spielregeln so setzen, dass die Widerstandsfähigkeit der sogenannten Schutzbefohlenen (Dhimmis) systematisch zersetzt wurde: durch Unterdrückung, Erniedrigung, Ausplünderung, Versklavung, Frauenraub und Korrumpierung der Eliten. Manche dieser Mechanismen wirkten langfristig und zum Teil auf subtile Weise, dafür aber sehr effektiv.
Ein langes Kapitel widmet er der aktuellen Situation in Europa: Dabei wird deutlich, wie die vom Islam geprägte Kollektivmentalität muslimische Parallelgesellschaften in die Lage versetzt, sich nicht nur selbst zu konsolidieren, sondern
auch der Mehrheitsgesellschaft die eigenen Spielregeln aufzuzwingen. Der "weiche Dschihad" nutzt die Integrationsbemühungen aus, um die Parallelgesellschaften zu stabilisieren. So dient auch der "Dialog" als Mittel des Dschihad und eben nicht als Weg zu seiner Beendigung.
Die Islamisierung europäischer Gesellschaften wird das Ergebnis der bisherigen Einwanderungs- und "Integrations"-Politik sein, weil diese Politik auf ideologischen Prämissen basiert, die die Funktionsweise islamischer Gesellschaften ignorieren.
Da der Autor den Islam nicht aus theologischer, sondern soziologischer Sicht analysiert, kommt er zu neuen, grundlegenden Einsichten, denen sich jeder stellen muss, dem die zukünftige Entwicklung Europas nicht gleichgültig ist.
Klappentext
Drei Blinde sollen einen Elefanten ertasten. Der Erste bekommt den Rüssel zu fassen und sagt: "Eine Schlange!" Der Zweite betastet den Rumpf und sagt "Ein Berg!" Der Dritte, der den Schwanz erwischt, meint "Ein Pinsel!" Der westliche Diskurs über den Islam gleicht frappierend dem jener drei Blinden. Er dreht sich seit Jahren im Kreis, weil Kritiker wie Verteidiger des Islam mit Argumenten hantieren, die bestenfalls Teilwirklichkeiten beschreiben. Die Fragen, die sie stellen, und die Begriffe, in denen sie sie beantworten, entstammen einer westlichen, liberal-individualistischen Gedankenwelt; sie taugen daher nur bedingt zum Verständnis nichtwestlicher Gesellschaften, speziell im Hinblick auf deren religiöse Grundlagen. Die vorliegende Analyse geht einen anderen Weg: Ausgehend vom Selbstverständnis des Islam, ein umfassendes, weil alle Lebensbereiche durchdringendes Werte- und Ordnungssystem zu sein, analysiert der Autor anhand des Korans die Struktur dieses Systems. Er zeigt auf, welche sozialen und politischen Konsequenzen es haben muss, wenn dieses System als kulturelle Selbstverständlichkeit verinnerlicht und als Grundlage der Gesellschaft akzeptiert wird. Durch die Analyse historischer wie aktueller Islamisierungsprozesse untermauert er den zunächst theoretisch gewonnenen Befund, dass der Islam die von ihm geprägten Gesellschaften zu Dschihadsystemen formt, das heißt sie dazu konditioniert, nichtmuslimischen Gesellschaften zunächst die eigenen Spielregeln aufzuzwingen, um sie schließlich zu verdrängen. Gewalt spielt bei diesen Prozessen eine zwar nicht wegzudenkende, aber durchaus nicht immer die entscheidende Rolle, und Terrorismus, an dem islamkritische Diskurse sich häufig entzünden, ist lediglich ein, wenn auch bezeichnender, Randaspekt.Anmerkungen:
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