Herbert Renz-Polster: Renz-Polster, H: Kinder verstehen
Renz-Polster, H: Kinder verstehen
Buch
- Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt
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- Kösel-Verlag, 07/2009
- Einband: Fester Einband, Mit Leseband
- ISBN-13: 9783466308248
- Umfang: 512 Seiten
- Sonstiges: Illustr.
- Auflage: 7. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2009
- Gewicht: 1065 g
- Maße: 221 x 158 mm
- Stärke: 41 mm
- Erscheinungstermin: 20.7.2009
Beschreibung
Wie Kinder sich entwickeln - die (R)Evolution im KinderzimmerKinder folgen in ihrer Entwicklung uralten Programmen. Diese haben Tausende von Jahren dafür gesorgt, dass kleine Menschen gut mit dem Leben zurechtkommen. Doch mit ihrem evolutionären Erbe stoßen Kinder heute oft an ihre Grenzen und an die ihrer Eltern. Die Erkenntnisse der aktuellen Evolutionsforschung und besonnener Rat eines erfahrenen Kinderarztes helfen, auf Erziehungsfragen im wahrsten Sinne des Wortes kindgerechte Antworten zu finden.
Warum ist die Evolutionsforschung so wichtig, um Kinder wirklich zu verstehen?
Herbert Renz-Polster: Kinder verhalten sich oft anders, als wir Erwachsenen uns das wünschen: Sie wollen partout nicht einschlafen, kein Gemüse essen, dafür schreien sie ausgiebig und ohne erkennbaren Grund. Es hat sich eingebürgert, all das als ein Defizit der Kinder zu sehen. Da glauben Eltern dann nur allzu leicht, sie machen bei der Erziehung etwas falsch.
Eltern müssen also nicht immer gleich an sich selbst zweifeln?
Herbert Renz-Polster: Die Evolutionsforschung kann Eltern den Rücken stärken. Kinder entwickeln sich so, wie sie sich entwickeln, weil es einmal gut für ihr Überleben war. Ihr Verhalten war eine Stärke, kein Defekt. Hätten Kleinkinder früherer Jahrhunderte auf der Wiese wahllos grüne Blätter in den Mund gesteckt, hätten sie nicht lange überlebt. Kein Wunder, dass Kinder auch heute noch Gemüse skeptisch beäugen. Wer das evolutionäre Erbe versteht, das Kinder mit auf die Welt bringen, kann ihre Entwicklung kompetenter und gelassener begleiten.
Rezension
"Hinter vielen typischen Familienproblemen stecken keine Erziehungsfehler, sondern evolutionär bedingte Entwicklungen. So lautet eine der wichtigen Botschaften in diesem locker geschriebenen Standardwerk." Der Spiegel WissenKlappentext
Wie Kinder sich entwickeln - die (R)Evolution im KinderzimmerHinter vielen typischen Familienschwierigkeiten stecken keine Erziehungsfehler. Vielmehr passt das evolutionäre Gepäck, mit dem Kinder auf die Welt kommen, nicht mehr zu den veränderten Lebensbedingungen unserer modernen Welt. Mit einem neuen Verständnis für kindliche Entwicklung können wir Wege finden, um den Bedürfnissen von Eltern UND Kindern gerecht zu werden.
In der Erziehung blicken Eltern in die Zukunft. Sie wollen ihren Kindern ja einen Weg weisen. Dabei vergessen sie leicht die Vergangenheit. Kinder treten aber mit einer Geschichte ins Leben - mit einer von der Evolution geschriebenen Geschichte. Wenn wir diese Geschichte kennen, können wir unsere Kinder besser verstehen.
Denn Kinder entwickeln sich so, wie sie sich entwickeln, weil es einmal gut für ihr Überleben war. Ihr Verhalten war eine Stärke, kein Defekt. Hätten Kleinkinder früherer Jahrhunderte auf der Wiese wahllos grüne Blätter in den Mund gesteckt, hätten sie nicht lange überlebt. Kein Wunder, dass Kinder auch heute noch Gemüse skeptisch beäugen! Und dass kleine Kinder nicht gerne alleine einschlafen, war früher eine Art Lebensversicherung: Wer gerne alleine im Wald geschlafen hätte, wäre bald schon tot gewesen. Das Buch Kinder verstehen betrachtet die Entwicklung der Kinder konsequent aus evolutionsbiologischer Sicht. Denn wer den "Sinn" hinter dem kindlichen Verhalten versteht, wird ihre Entwicklung auch heute gelassener begleiten können.
Auszüge aus dem Buch
200 Jahre Charles Darwin und 150 Jahre seines Buches " er die Entstehung der Arten": Das inspiriert nat rlich auch Autoren. Tats lich sind bereits zahlreiche Publikationen erschienen und viele weitere werden noch folgen, die Charles Darwin und die Evolution thematisieren. Und so ist es nur nahe liegend, dass sich ein Buch auch der kindlichen Entwicklung und der Erziehung aus evolutionsbiologischer Sicht annimmt. Doch unabh ig von diesem Jubil gibt es gewichtige Gr nde, unser Verst nis der kindlichen Entwicklung und unseren Umgang mit Kindern im Lichte der Evolution zu berdenken.Unsere Kinder betrachten wir als das Resultat einer aufgekl en Erziehung, wie wir sie in den letzten 200 Jahren seit Jean Jacques Rousseau anstreben. Wir erziehen die Kinder immer noch nach Erziehungsgrunds en, die ihre Wurzeln in der 2000 Jahre alten christlichen Kultur haben. Die Entwicklung und das Verhalten der Kinder sind aber auch Ausdruck der Lebensumst e, wie sie in den vergangenen 100.000 Jahren vorgeherrscht haben. Kurz, die Kinder sind dem Steinzeitalter in ihrer Anlage noch nicht entwachsen. Und so kommt es, dass sie nicht so ganz in unsere moderne Zeit passen. Drei Beispiele:
Nahrung war in den vergangenen 100.000 Jahren Mangelware. Hunger war eine Erfahrung, die praktisch alle Menschen im Verlaufe ihres Lebens irgendwann machen mussten. Wenn sie Gelegenheit hatten, sich ein Fettpolster anzuessen, haben sie es getan - als Reserve f r zuk nftige schlechte Zeiten. Unsere Kinder futtern wie im Schlaraffenland, was ihnen nicht sonderlich gut bekommt. Manche leiden an ergewicht und als Erwachsene werden sie davon die vielf igen negativen Auswirkungen zu sp ren bekommen. Mit der Unterst tzung von Pr ntionsprogrammen bem hen wir uns seit Kurzem, in Familie und Schule die Kinder zu einer gesunden Kost zu erziehen.
Bis in die Neuzeit sind die Kinder mehrheitlich in der Natur aufgewachsen. Ihre Entwicklung ist daher an die Erfahrungen angepasst, die sie auf Wiesen, im Wald und in Savannen machen konnten. Nun werden sie in R e eingesperrt und sollen gef igst stundenlang ruhig sitzen. Eltern und Lehrer beklagen sich ber eine unertr iche Hyperaktivit und wollen die lebhaften Kinder mit Medikamenten ruhigstellen.
Die Schrift wurde vor etwa 5000 Jahren erfunden. Wenn man das sehr sp Auftreten der Schrift in der Menschheitsgeschichte ber cksichtigt, erstaunt es nicht, dass die Lesekompetenz bei den Kindern unterschiedlich ausgebildet ist. Kinder mit einer Leseschw e sind in ihrer Schulkarriere behindert. Und so schicken wir sie in eine Legasthenietherapie, wo die Schw e behoben werden soll.
Die Kinder sind nicht genau so, wie wir sie haben m chten. Es gibt daher dringenden Aufkl ngsbedarf, den dieses Buch leisten will und auch kann. Ausgangspunkt sind f r Herbert Renz-Polster die "Warum"-Fragen. Warum schreien junge S linge? Warum wollen sie nicht alleine schlafen? Warum trotzen sie? Aus seiner evolutionsbiologischen Sicht m ssen diese Verhaltensweisen in der Vergangenheit sinnvoll gewesen sein und den Kindern einen erlebensvorteil gebracht haben. Worin bestand dieser erlebensvorteil? Und: Besteht er immer noch?
Als N stes wendet sich Herbert Renz-Polster den Eltern zu. Er spricht ihre Bef rchtungen und Erwartungen an. Viele Eltern sind zutiefst verunsichert. Warum haben sie solche Angst, ihr Kind durch N zu verw hnen und unselbstst ig zu machen? Weshalb l st der Trotzanfall eines Kindes bei manchen Eltern geradezu Panikgef hle aus? Wieso eigentlich sollen Gem se und Spinat im Besonderen gesund sein?
Schlie ich geht es Herbert Renz-Polster um das Auffinden einer Erziehungshaltung, die den Kindern m glichst gerecht wird, aber f r die Eltern auch lebbar ist. Wir k nnen nicht mehr zur ck in die Steinzeitkultur der J r und Sammler. Den Lebens- und Erziehungsstil der letzten Naturv lker k nnen und wollen wir uns auch nicht mehr zu eigen machen. Die Kinder sind andererseits nun einmal so, wie sie die Natur in den verg
Biografie
Dr. med. Herbert Renz-Polster, Jahrgang 1960, studierte Medizin in Gießen, München und Tübingen und schrieb seine Doktorarbeit in Pakistan und Indien. Nach dem AiP dreht Herr Renz-Polster für fast 5 Jahr der aktiven Medizin den Rücken. Er arbeitet als Lektor beim Jungjohann-Verlag.1995 ging er in die USA, um wieder als Mediziner zu praktizieren. Er macht seine Facharztausbildung im Fach Pädiatrie am Maine Medical Center in Portland/Maine und wird danach an derselben Klinik chief resident. Sein besonderes Engagement gilt dem Studentenunterricht. 1996 und 1998 erhält er den student teaching award der Universität von Vermont, 1998 erhält er einen Lehrauftrag an der Universität Vermont. Seit Mitte 1999 ist er als fellow an der Health Sciences University in Portland/Oregon mit dem Forschungsschwerpunkt Mukoviszidose tätig.Anmerkungen:
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