Alfred Adler: Über den Nervösen Charakter
Über den Nervösen Charakter
Buch
- Grundzüge Einer Vergleichenden Individual-Psychologie und Psychotherapie
- Springer Berlin, 01/1928
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783642988943
- Bestellnummer: 3633385
- Umfang: 236 Seiten
- Nummer der Auflage: 28004
- Auflage: Softcover reprint of the original 4th ed. 1928
- Copyright-Jahr: 1928
- Gewicht: 414 g
- Maße: 245 x 174 mm
- Stärke: 18 mm
- Erscheinungstermin: 1.1.1928
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Beschreibung
Vorwort zur zweiten Auflage. Die philosophische Gesamtanschauung von der menschlichen Seele, mit der ich den nervosen Charakter durchleuchtete, ist flir mich und einen groBen Kreis von Bekennern Weltanschauung und Menschenkennt nis geworden, der gegenliber jede andere Betrachtung des seelischen Ge schehens unrichtig oder llickenhaft erscheint. Zwischen den beiden Auflagen dieses Buches liegt der Weltkrieg mit seinen Fortsetzungen, liegt die furchtbarste Massenneurose, zu der sich unsere neurotisch-kranke Kultur, zerfressen von ihrem Machtstreben und ihrer Prestigepolitik, entschlossen hat. Der entsetzliche Gang der Zeit ereignisse bestiitigt schaurig die schlichten Gedankengange dieses Buches. Dnd er entschleiert sich als das diimonische Werk der allgemein ent fesseIten Herrschsucht, die das unsterbliche Gemeinschaftsgeflihl der Menschheit drosselt oder listig miBbraucht. Dnsere Individuaipsychologie ist weit liber den toten Punkt beschrei bender Seelenkunde hinaus. In uuserem Sinne einen Menschen schauen und erkennen heiBt: ihn den Verirrungen seines wunden, aufgepeitschten, aber ohnmiichtigen Gottiihnlichkeitsstrebens entreiBen und der uner schlitterlicher Logik des menschlichen Zusammenlebens geneigt machen, dem Gemeins chaftsgefli h 1. Der Ausbau meiner Lehre hat einige Klarstellungen und Ergiinzungen im vorliegenden Bande notig gemacht. Aus dem gleichen Grunde solI in kurzer Zeit ein zweiter Band 1) erscheinen, der auBer wichtigen Vorar beiten einige notwendige Ergiinzungen und neue Arbeiten enthalten wird.Inhaltsangabe
Theoretischer Teil.- I. Ursprung und Entwickelung des Gefühls der Minderwertigkeit und dessen Folgen.- II. Die psychische Kompensation und ihre Vorbereitung.- III. Die verstärkte Fiktion als leitende Idee in der Neurose.- Praktischer Teil.- I. Geiz. Mißtrauen. Neid. Grausamkeit. Herabsetzende Kritik des Nervösen. Neurotische Apperzeption. Altersneurosen. Formen- und Intensitätswandel der Fiktion. Organjargon.- II. Neurotische Grenzerweiterung durch Askese, Liebe, Reisewut, Verbrechen. Simulation und Neurose. Minderwertigkeitsgefühl des weiblichen Geschlechts. Zweck des Ideals. Zweifel als Ausdruck des psychischen Hermaphroditismus. Masturbation und Neurose. Der Inzestkomplex als Symbol der Herrschsucht. Das Wesen des Wahns.- III. Nervöse Prinzipien. Mitleid, Koketterie, Narzissismus. Psychischer Hermaphroditismus. Halluzinatorische Sicherung. Tugend, Gewissen, Pedanterie, Wahrheitsfanatismus.- IV. Entwertungstendenz. Trotz und Wildheit. Sexualbeziehungen des Nervösen als Gleichnis. Symbolische Entmannung. Gefühl der Verkürztheit. Der Lebensplan der Manngleichheit. Simulation und Neurose. Ersatz der Männlichkeit. Ungeduld, Unzufriedenheit und Verschlossenheit.- V. Grausamkeit. Gewissen. Perversion und Neurose.- VI. Oben Unten. Berufswahl. Mondsucht. Gegensätzlichkeit des Denkens. Erhöhung der Persönlichkeit durch Entwertung anderer. Eifersucht. Neurotische Hilfeleistung. Autorität. Denken in Gegensätzen und männlicher Protest. Zögernde Attitude und Ehe. Die Attitude nach aufwärts als Symbol des Lebens. Masturbationszwang. Nervöser Wissensdrang.- VII. Pünktlichkeit. Der Erste sein wollen. Homosexualität und Perversion als Symbol. Schamhaftigkeit und Exhibition. Treue und Untreue. Eifersucht. Konfliktsneurose.- VIII. Furcht vor dem Partner. Das Ideal in der Neurose. Schlaflosigkeit und Schlafzwang. Neurotischer Vergleich von Mann und Frau. Formen der Furcht vor der Frau.- IX. Selbstvorwürfe, Selbstquälerei, Bußfertigkeit und Askese. Flaggellation. Neurosen bei Kindern. Selbstmord und Selbstmordideen.- X. Familiensinn des Nervösen. Trotz und Gehorsam. Schweigsamkeit und Geschwätzigkeit. Die Umkehrungstendenz. Ersatz eines Charakterzugs durch Sicherungen, Maßnahmen, Beruf und Ideal.- Schluß.- Angeführte Schriften des Verfassers.Klappentext
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor 1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.Biografie
Alfred Adler, geb. 1870 in Wien, entschied sich früh für den Arztberuf, den er dann lange Jahre in Wien ausübte. Sigmund Freund forderte ihn 1902 auf, seiner Studiengruppe beizutreten; im Laufe der gemeinsamen Arbeit entwickelte Adler aber seine eigenen Ansichten, so daß es 1911 zum Bruch zwischen den beiden kam. Adler begründete nun seine Auffassung der Individualpsychologie mit einer eigenen schule und einer eigenen Zeitschrift. Ab 1925 reiste er häufig nach Amerika, wo er sich 1935 endgültig niederließ. Hier fand seine Psychologie große Beachtung und Anerkennung bis in die Gegenwart. Während einer Vortragsreise starb Alfred Adler 1937 in Aberdeen.Anmerkungen:
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