Chip Taylor: The London Sessions auf 2 CDs

In den sechziger und siebziger Jahren schrieb Chip Taylor Ohrwürmer wie Wild Thing, Angel Of The Morning oder Try (Just A Little Bit Harder), mit denen allerdings nicht er, sondern Stars wie The Troggs oder Janis Joplin große Erfolge feierten. Frustriert zog sich der amerikanische Gitarrist und Sänger deshalb in den Mittachtzigern von der Szene zurück. Erst im vergangenen Jahr feierte er mit dem sehr persönlichen Album Seven Days In May das lange fällige Comeback. Auf einer Promotion-Tour zur CD entstand an nur einem Nachmittag der nun vorliegende Livemitschnitt The London Session. Und das rockige Ergebnis motivierte Chip Taylor so sehr, dass er gleich nach seiner Rückkehr nach New York anfing neue Songs zu schreiben. Die präsentiert er auf der zweiten Scheibe der neuen Doppel-CD.

Mit seinen langjährigen Weggefährten, Gitarrist John Platania und Bassist Tony Mercadante, nahm er die 15 neuen Lieder in einem kleinen Studio als Akustik-Set auf, einige Overdubs mit der Sängerin Lucinda Williams oder Fiddler Tammy Rogers entstanden später in Nashville. Die beiden Scheiben zeigen das ganze Ausdrucksspektrum des lange verkannten Musikers. Während er bei den Live-Songs den kraftvollen, trotzdem immer melodiebesessenen Rocker herauskehrt, interpretiert er auf dem Studioalbum leise Popsongs, die gelegentlich kräftige Anleihen bei Blues und Country nehmen.