Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierwerke "Nannerl Mozart" auf CD

»Die Musik und Persönlichkeit von Wolfgang Amadeus Mozart lag mir schon immer sehr am Herzen. Ich hätte jedoch nicht vorhersagen können, dass das späte 18. Jahrhundert für mich jenseits seiner Musik und seines Lebens lebendig werden würde. 2017 schuf die Schweizer Schneiderin Christian Tanner eine Damenkollektion im Stil der 1780er-90er Jahre, für die ich das Gesicht und die Inspiration wurde. Die Verwandlung führte zu einem Gefühl magischer Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, das mich zu der Frage führte: Was muss das Selbstgefühl einer Frau gewesen sein zu jener Zeit? Wie muss sie an ihrem Instrument gesessen haben, eingeschränkt durch die Enge ihres Korsetts, und wie konnte sie ihre Hände bewegen? Durch die aktive Teilnahme an historischen Nachstellungen wie Soirées bei Kerzenlicht und Tänzen nahm Mozarts tägliches Leben, wie ich es mir aufgrund seiner Korrespondenzen vorgestellt hatte, klarere Form an. Durch diese Erfahrungen fühlte ich mich mit der Frau verbunden, die 1780 so alt war wie ich heute und die schon vor seiner ersten Frau eine sehr enge Beziehung zu Wolfgang hatte: seine Schwester Nannerl. So wurde mir klar, dass ich die Welt von Maria Anna ›Nannerl‹ Mozart auf meiner nächsten CD lebendig werden lassen musste. Der Kurzfilm ›Name Day‹, den ich im Sommer 2018 nach eigenem Konzept realisiert habe, begleitet die Musik der CD visuell. So habe ich eine zusätzliche Verbindung für den Hörer geschaffen, indem ich einen Tag im Leben der Familie Mozart in Salzburg porträtiert habe. Nannerls Tagebucheinträge enthalten Informationen darüber, mit wem sie den 30. Juli 1783 - ihren Namenstag - verbracht hat. Während der Vorbereitungen wurde mir klar, dass sich die CD nicht nur auf Nannerls Persönlichkeit konzentrieren sollte, sondern auch auf die Beziehung zwischen den Geschwistern. Ihre Nähe zeigt sich deutlich in der Art und Weise, wie sich Nannerls außergewöhnliches Talent in der Musik ihres Bruders widerspiegelt.« (Helga Váradi)

Rezensionen

»Für die Klaviersonate KV 309 wählt Váradi eine Kopie eines Rosenberger-Fortepianos (ca.​ 1805), dank der Eleganz des Spiels (.​.​.​) auf jeden Fall eine akustische Attraktion.​« (Fono Forum, November 2020)