Frederick Cooper: Von der Sklaverei in die Prekarität?
Von der Sklaverei in die Prekarität?
Buch
- Afrikanische Arbeitsgeschichte im globalen Kontext
- Herausgeber: Felicitas Hentschke, Andreas Eckert
- De Gruyter Oldenbourg, 07/2019
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783110615319
- Bestellnummer: 8860861
- Umfang: 62 Seiten
- Gewicht: 116 g
- Maße: 233 x 159 mm
- Stärke: 7 mm
- Erscheinungstermin: 8.7.2019
- Serie: ISSN - Band 1
Klappentext
Frederick Cooper, einer der weltweit wichtigsten Afrika- und Kolonialismushistoriker zur Geschichte der Arbeit in Afrika, reflektiert in diesem Essay Veränderungen und aktuelle Tendenzen im Feld der afrikanischen Arbeitsgeschichte und setzt sich kritisch mit zentralen Konzepten auseinander. Er beschreibt zunächst den Aufstieg der African Labor History in den 1960er und 70er Jahren, die zu dieser Zeit sehr stark der Proletarisierungsthese folgte, also davon ausging, dass in Afrika über kurz oder lang Lohnarbeit dominieren würde. Stattdessen wurden nicht-entlohnte, nicht durch Gesetze regulierte oder durch soziale Regelungen oder Behörden geschützte Tätigkeiten zunehmend sichtbar. Die dafür bald eingeführte Kategorie des informellen Sektors" mustert Cooper ebenso kritisch wie das derzeit nicht nur im afrikabezogenen Kontext weit verbreitete Konzept der prekären Arbeit". Den Kern des Essays bildet eine dichte Analyse der wechselvollen Beziehungen zwischen unfreier" und freier" Arbeit in Afrika seit dem 18. Jahrhundert, die in einem düsteren Vergleich kulminiert: Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Millionen von Afrikanern über den Atlantik zwangsverschifft, um auf Plantagen in den Amerikas zu schuften. Viele starben während der Überfahrt. Heute ergreifen zahlreiche Afrikaner selbst die Initiative und überqueren auf der Suche nach Arbeit das Meer. Und viele lassen dabei ihr Leben. Die Migranten der früheren Jahrhunderte wurden zur Mobilität gezwungen. Die gegenwärtigen Migranten seien in gewisser Weise jedoch die Freiesten des Freien. Sie gingen freiwillig von Afrika nach Europa, unter großen Anstrengungen und mit großem Risiko. Was frühere und heutige Wanderungen gleichwohl verbinde, sei die Ungleichheit globaler ökonomischer Beziehungen. Der Sklavenhandel und die Arbeitsmigration des einundzwanzigsten Jahrhunderts seien beide das Resultat der intensivierten Verbindungen und zugleich wachsenden Disparitäten zwischen verschiedenen Weltteilen.Biografie (Frederick Cooper)
Frederick Cooper Professor für Geschichte und Afrikanistik an der New York University. Er ist bekannt für seine Arbeiten im Bereich der postkolonialen Forschung. Auf Deutsch erscheint von ihm bei Campus im Juni 2012 "Kolonialismus denken", ein Schlüsselwerk der Global- und Kolonialgeschichte.Biografie (Andreas Eckert)
Andreas Eckert ist Professor für Afrikanische Geschichte an der Humboldt Universität zu Berlin. Er publizierte zahlreiche Veröffentlichungen zum Kolonialismus und zu Afrika im 19. und 20. Jahrhundert.Anmerkungen:
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