Stephen Baxter: Baxter, S: letzte Flut
Baxter, S: letzte Flut
Buch
- Roman
- Originaltitel: Flood
- Übersetzung: Peter Robert
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- Heyne Taschenbuch, 01/2011
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783453533592
- Umfang: 751 Seiten
- Copyright-Jahr: 2011
- Gewicht: 601 g
- Maße: 186 x 119 mm
- Stärke: 56 mm
- Erscheinungstermin: 10.1.2011
Klappentext
Die Menschheit vor ihrer größten HerausforderungDie nahe Zukunft: Der Meeresspiegel steigt rasant an. Städte werden überflutet, Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Was ist die Ursache für diese verheerende Flut? Der Klimawandel? Oder ein anderes, bisher unbekanntes Phänomen? Als die Wissenschaftlerin Thandie Jones eine sensationelle Entdeckung macht, beginnt ein gnadenloser Wettlauf mit der Zeit. Denn die Flut bedroht das Überleben der ganzen menschlichen Zivilisation...
Auszüge aus dem Buch
2016Anstieg des Meeresspiegels: 1-5 Meter
JULI 2016
Jedes Schlagloch, jeder Riss im Asphalt war mit Wasser gefüllt. Als der Lastwagen durch die Straßen von Barcelona kurvte, spritzte das Wasser auf und durchnässte Lily in ihrem engen Transportfach unter dem Chassis - stinkendes, öliges Zeug, das sich einen Weg unter das Klebeband über ihren Augen und ihrem Mund bahnte. Außerdem regnete es, ein starker, anhaltender Regen, der auf das Metalldach des Lastwagens trommelte. Sein Prasseln gesellte sich zum Dröhnen des Motors und dem fernen Rattern von Maschinengewehren.
Ein weiterer Stoß rammte ihren Körper gegen die Metalldecke über ihr. Ächzend bewegte sie die Lippen, um das Klebeband zu lockern, und wand sich ein wenig in der Hoffnung, die Schmerzen in ihren Schultern und im Nacken zu lindern, die daher rührten, dass ihr die Arme auf den Rücken gebunden waren. Aber bei jeder Bewegung wanderte der Schmerz lediglich an eine andere Stelle.
Sie hatten noch eine weitere, mit Klebeband gefesselte Geisel unter der Karosserie des Lastwagens verstaut. Die beiden Frauen lagen verkehrt herum nebeneinander, wie Sardinen in der Büchse. Lily glaubte, dass es Helen war. Sie streckte die Beine ein wenig, so vorsichtig es bei dem Geholper eben ging. Man hatte ihr die Schuhe weggenommen, und ihre bloßen Füße berührten Haare. Aber Helen reagierte nicht. Lily hatte solche Fahrten schon sieben, acht oder neun Mal mitgemacht und beobachtet, dass jede der anderen Geiseln - Helen, Gary, John und Piers - diese Tortur auf ihre Weise bewältigte. Helen ließ einfach alles über sich ergehen. Für sie zählte nur, dass sie am Ende ihr Baby zurückbekam.
Der Lastwagen hielt ruckartig an, der Motor tuckerte im Leerlauf vor sich hin. Lily hörte Stimmen, die sich in rasendem Tempo unterhielten, ein Gebrabbel in Spanisch, das sie ein wenig kannte, und Katalanisch, von dem sie kaum ein Wort verstand. Eine der Stimmen gehörte Jaume, dem fetten, ewig schwitzenden jungen Mann, der so leicht nervös wurde. Wahrscheinlich verhandelte er gerade über die Durchfahrt durch eine Zollsperre, die von der einen oder anderen Miliz errichtet worden war.
Der Regen prasselte immer noch gegen die Seitenwände des Lastwagens, rauschte auf den Asphalt und klatschte auf die Kleidung der Männer draußen.
Lily hörte, wie Jaume hastig wieder einstieg. Schüsse ertönten. Eine Kugel schlug in die Karosserie des Wagens. Der Fahrer trat aufs Gas, der Laster schoss davon, und Lilys Schultern machten erneut unsanfte Bekanntschaft mit der Metallwand.
Sie wurde hin und her geschleudert. Die dahinrasende Straßendecke befand sich nur Zentimeter unter ihr. Da sie sich kaum bewegen konnte, wand sie sich wie ein Aal in ihren Fesseln und kämpfte gegen den Schmerz und die aufsteigende Panik an. Helen gab noch immer keinen Laut von sich.
Lily gehörte zu den am längsten festgehaltenen Geiseln. Als man sie vor fünf Jahren an die hiesige amerikanische Botschaft versetzt hatte, war Spanien bereits im Zusammenbruch begriffen gewesen. Das Land wurde von seinen einzigartigen, teilweise jahrhundertealten separatistischen Bestrebungen und ethnischen Spannungen zerrissen, die vom Erbe der muslimischen Invasion im achten Jahrhundert bis zu den alles vergiftenden Spaltungen des Bürgerkriegs im zwanzigsten Jahrhundert reichten. Und der aktuelle Zustrom von Migranten aus dem dürregeplagten Afrika verschärfte die Lage noch. Ein Staatsstreich der Rechten gegen die Regierung läutete letztlich den Zerfall ein.
Während die Friedenswächter und Hilfsorganisationen sich abrackerten, waren die großen Gestalter der Globalisierung gekommen, aggressive Konzerne und Finanzinstitutionen, die aus dem Wiederaufbau eines zerbröckelnden Staates Profit zu schlagen versuchten; auf der anderen Seite sorgten die Schürer des Volkszorns für Aufstände und terroristische Aktionen. Die Spaltungen verästelten und überlappten sich mehr und mehr - Spanien wurde zu einem fraktalen Trümmersta
Biografie (Stephen Baxter)
Stephen Baxter, 1957 geboren, wächst in Liverpool auf. Er studiert Mathematik in Cambridge und Southampton. Seine ersten Kurzgeschichten verkauft er 1986, sein erster Roman Raft erschien 1991 Stephen Baxter ist verheiratet und lebt in Buckinghamshire.Biografie (Peter Robert)
Peter Robert, geboren 1934 in Frankfurt am Main; 1958 Priesterweihe. Nach Kaplansjahren in Mainz, Steinheim und Nidda wurde ich 1966 Pfarrer in Butzbach und 1972 in Wölfersheim. Von 1985 bis 2000 Seelsorger an der Gießener Uniklinik und drei Jahre im psychiatrischen Landeskrankenhaus.Anmerkungen:
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