Cornelius Castoriadis: Gesellschaft als imaginäre Institution
Gesellschaft als imaginäre Institution
Buch
- Entwurf einer politischen Philosophie
- Originaltitel: L'institution imaginaire de la société
- Suhrkamp, 03/1990
- Einband: Kartoniert / Broschiert, ,
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783518284674
- Bestellnummer: 6296593
- Umfang: 612 Seiten
- Auflage: 2. Aufl.
- Copyright-Jahr: 1997
- Gewicht: 477 g
- Maße: 180 x 108 mm
- Stärke: 37 mm
- Erscheinungstermin: 25.3.1990
- Serie: suhrkamp taschenbücher wissenschaft - Band 867
Beschreibung
In der gesamten abendländischen Tradition des politischen Denkens wurde bisher die entscheidende Rolle des Imaginären bei der gesellschaftlichen -Einrichtung der Welt- ausgeblendet. Dieses Imaginäre - so lautet die Prämisse von Castoriadis großem Neuentwurf einer politischen Philosophie - ist die schöpferische Einbildungskraft des Menschen: unerschöpfliche Quelle von Neuem in der Geschichte und nie erlahmende Triebkraft der Selbstveränderung der Gesellschaft. Erst wenn das historische Werden nicht bloß als Neukombination bereits vorliegender Elemente, sondern als -ontologische Schöpfung- neuer Typen und Gestalten anerkannt wird, läßt sich die Weise, in der eine Gesellschaft sich selbst, die Natur und die Menschen sieht, als -instituiertes- Sediment ihrer eigenen -instituierenden- Tätigkeit begreifen.Klappentext
Die Schwierigkeiten, die sich dem revolutionären Entwurf einer Aufhebung der Entfremdung entgegenstellen, liegen Castoriadis zufolge darin, daß das abendländische Denken die Seinsweise des Gesellschaftlich-Geschichtlichen verkennt und verkennen muß. Das philosophische und wissenschaftliche Denken beruht auf einer Onto-Logik, die das Neue, Schöpferische radikal ausschließt. Anhand einer Lektüre von Platons Timaios zeigt Castoriadis, wie die Philosophie die logisch-ontologischen Fundamente dafür gelegt hat, daß das geschichtliche Anderswerden durch die Institution einer metrischen, >veräumlichten< Zeit auf die bloße Wiederholung des schon Vorhandenen reduziert werden konnte. Castoriadis zeigt im einzelnen, welche Operationen (nicht im Sinne einer transzendentalen Konstitution, sondern einer gesellschaftlich-geschichtlichen Institution) immer schon vollzogen sein müssen, damit die Welt als Ensemble identischer Elemente, die sich beliebig zu Mengen vereinigen und in Teilmengen zerlegen lassen, vorgestellt werden kann.Anmerkungen:
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