Arpad Bari: Bari, A: RKH KulturSchock Ungarn
Bari, A: RKH KulturSchock Ungarn
Buch
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- Reise Know-How Rump GmbH, 11/2010
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783831713837
- Umfang: 208 Seiten
- Sonstiges: m. zahlr. Abb.
- Copyright-Jahr: 2005
- Gewicht: 235 g
- Maße: 181 x 121 mm
- Stärke: 13 mm
- Erscheinungstermin: 15.11.2010
Kurzbeschreibung
Die Reihe KulturSchock von Reise Know-How - ausgezeichnet von der Internationalen Tourismusbörse 2010 mit dem Preis 'Besondere Reiseführer-Reihe'! Die Bücher der Reihe KulturSchock und Praxis skizzieren Hintergründe und Entwicklungen, Geschichte und Politik, Alltag und Religion, um heutige Denk- und Lebensweisen zu erklären, um eine Orientierungshilfe im fremden Alltag zu sein. Sie möchten dazu beitragen, dass wir die Gesetzmäßigkeiten des Kulturschocks begreifen, ihn ein wenig vorwegnehmen können und Vorurteile abbauen. Denn je mehr wir voneinander wissen, desto besser werden wir einander verstehen.Was Westeuropäer über die ungarische Kultur und über Ungarn wissen, beschränkt sich meist auf touristische Klischees wie Paprika, Gulasch, Zigeunermusik und Puszta. In diesem Buch stellt der seit 20 Jahren in Deutschland lebende ungarische Autor sein Land aus einer anderen Perspektive vor: Er zeigt den ungarischen Blickwinkel auf die gemeinsame europäische Geschichte, stellt die heutige Gesellschaft mit ihren vielen Facetten vor und beschreibt den Alltag der Ungarn, ihre Freuden und Leiden. Der Autor taucht tief in das Seelenleben der Ungarn ein und bringt uns ein Land der Extreme zwischen Selbstmord und Nobelpreis nahe. Aus dem Inhalt von 'KulturSchock Ungarn':
- Aus dem Nebel der Vergangenheit - hunn-ungarische Bruderschaft
- Von der mittelalterlichen Großmacht zur 'schrumpfenden Nation'
- Die Last der Geschichte - Trianon
- Ungarisch - die 'leichteste' Sprache ('Sie ist so schwer, weil sie so einfach ist.')
- Unterschiede zwischen Stadt und Land - West-Ost-Gefälle
- Minderheiten im Land und außerhalb der Staatsgrenzen
- Ungewöhnliche Volksbräuche - Frauen begießen und Hühner schlagen
- Kochen mit Paprika - Veränderungen in der Esskultur
- Das Bild von Touristen und von Deutschen
- Was dem Fremden sofort auffällt.
Klappentext
Ungarn gehört seit dem 1. Mai 2004 der Europäischen Union an. Doch ein geheimnisvoller Schleier des Unbekannten hüllt die Magyaren nach wie vor ein. Was Westeuropäer über die ungarische Kultur und über Ungarn wissen, beschränkt sich meist auf touristische Klischees wie Paprika, Gulasch, Zigeunermusik und Puszta. In diesem Buch stellt der seit 20 Jahren in Deutschland lebende ungarische Autor sein Land aus einer anderen Perspektive vor: Er zeigt den ungarischen Blickwinkel auf die gemeinsame europäische Geschichte, stellt die heutige Gesellschaft mit ihren vielen Facetten vor und beschreibt den Alltag der Ungarn, ihre Freuden und Leiden. Der Autor taucht tief in das Seelenleben der Ungarn ein und bringt uns ein Land der Extreme zwischen Selbstmord und Nobelpreis nahe.Aus dem Inhalt:
- Aus dem Nebel der Vergangenheit - hunn-ungarische Bruderschaft
- Von der mittelalterlichen Großmacht zur "schrumpfenden Nation"
- Die Last der Geschichte - Trianon
- Ungarisch - die "leichteste" Sprache ("Sie ist so schwer, weil sie so einfach ist.")
- Unterschiede zwischen Stadt und Land - West-Ost-Gefälle
- Minderheiten im Land und außerhalb der Staatsgrenzen
- Ungewöhnliche Volksbräuche - Frauen begießen und Hühner schlagen
- Kochen mit Paprika - Veränderungen in der Esskultur
- Das Bild von Touristen und von Deutschen
- Was dem Fremden sofort auffällt
Globetrotter Ausrüstung, 2005:
"Dringend vor jeder Reise zu empfehlen."
Auszüge aus dem Buch
"ALS FREMDER IN UNGARN (S. 153-155)Das Bild von Touristen und von Deutschen
Als die Welt noch geteilt und überschaubar war, hatten die Ungarn ein ambivalentes Verhältnis zum Westen. Einerseits fühlte man sich von den Imperialisten" militärisch bedroht, andererseits betrachtete man mit Neid die sich in den für Ossis" unbezahlbar teuren Nachtlokalen vergnügenden Kapitalisten wie Halbgötter und bediente sie mit Ehrfurcht und Unterwerfung. Denn die Wessis" bezahlten gelassen und ohne Erschütterung die unglaublich hohen Rechnungen.
Für die weniger gut situierten Wessis", die in Bussen und in Reisegruppen kamen, organisierten die Experten" des staatlichen Fremdenverkehrsamtes die so genannten Gulaschpartys". In einem riesigen Saal wurden für sie die Spezialitäten der ungarischen Küche aufgetischt; dazu wurde Zigeunermusik" gespielt. Anschließend wurden sie in die Puszta gebracht, wo weitere Folklore-Programme auf sie warteten. So überfielen" z. B. Betyáren (Straßenräuber mit Robin-Hood-Charakter) den Reisebus und raubten die Gäste aus. Selbstverständlich bekamen die Opfer" nach der Show ihre Gegenstände wieder zurück, denn die Räuber waren nur professionelle Statisten, die dann von den amüsierten Touristen noch Trinkgeld bekamen. Oder es wurde eine Show mit Pferdeakrobatik von den als Tschikosch" (Pferdehirt, siehe Glossar Csikós") verkleideten Schaustellern vorgeführt. Das Publikum war entzückt und nahm das romantische Bild des wilden Ungarn" mit nach Hause.
Von den Brüdern" aus den sozialistischen Staaten wusste man dagegen, dass sie kein Geld dabei haben können. Mit diesen machte man höchstens gute Geschäfte, indem man ihnen die mitgebrachten Industrieprodukte oder Genussmittel wie Tabak oder Alkohol zum Teil weit unter gewöhnlichem Preisniveau in den illegalen Schwarzmärkten abgekauft hat. Von den Polen kaufte man Zigaretten, Wodka und Werkzeuge, von den Rumänen Textilien und Unterwäsche und von den Jugoslawen guten Kognak. Diese geregelte, gut funktionierende Welt, in der die Bürger verschiedener politischer Blocks ihren zugewiesenen Status im Fremdenverkehr hatten, ist heute nur noch Geschichte.
Mit der Wende verschwanden die erkennbaren Merkmale der Gäste und Touristen. Das in der Vergangenheit entstandene Bild über die reichen, vorwiegend (west-)deutschen Ausländer, die sich in den teuren Restaurants wie im Mátyás Keller" usw. vergnügten, hat sich gewaltig geändert. Heute kann sowieso keiner für fünfzig Deutschmark (bzw. 25 Euro) einen ganzen Abend mit Freunden dort verbringen. Die Deutschen sind auch in Ungarn unauffälliger geworden. Im Allgemeinen sind die Unternehmer zurzeit ein wenig enttäuscht, was die Tendenzen in der Touristikbranche betrifft. Die Zahlen der Besucher sind nach einem anfänglichen Aufschwung nach der Wende in den letzten Jahren eher rückläufig.
Was dem Fremden sofort auffällt
Vierzig Jahre lang war es unmöglich, in Ungarn einen Telefonanschluss zu bekommen. Selbst Ärzte, Rechtsanwälte, Journalisten und Vertreter anderer Berufsgruppen, die ohne Telefon nur sehr schlecht arbeiten konnten, hatten jahrzehntelang so gut wie keine Chancen auf einen Telefonanschluss. Die Preise der Wohnungen stiegen, wenn sie mit Telefonanschluss angeboten wurden. Man konnte zwar die Rufnummer nicht automatisch übernehmen, aber es war leichter, einen neuen Anschluss zu bekommen, wenn schon früher in der Wohnung einer drin gewesen war. Man hat erzählt, die Kabelverleger kommen mit dem Montieren der gleichzeitig anzuschließenden Abhörkabel nicht nach. Auf jeden Fall war einer der Träume vieler Ungarn, noch in diesem Leben ein Telefon zu haben.
Kein Wunder also, dass die neue Freiheit sofort zu einer explosionsartigen Vermehrung der technischen Kommunikationseinrichtungen geführt hat. ..."
Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.